Die Nordbahnhof-Story
Der zu Beginn der siebziger Jahre des 19. Jahrhunderts erbaute und in Betrieb genommene Nordbahnhof ist das älteste Bahnhofsgebäude in Krefeld, zugleich eines der wenigen noch erhaltenen Baudenkmäler der alten Krefelder Eisenbahn im Stadtgebiet.
Zu Beginn der 1870er Jahre wurde die Bahn gebaut. Für den Nordbahnhof wurde das höchste Personen- und Frachtaufkommen erwartet. Die damaligen Seidenfabrikanten förderten den Bau des Nordbahnhofes durch erhebliche Subventionen.
Der Nordbahnhof war auch Station der „Crefelder Eisenbahn“, die von Moers zum Hauptbahnhof führte. Diese Tatsache bescherte dem im damals beliebten, italienisch beeinflussten „Palazzo-Stil“ erbauten Haltepunkt seinen größten Tag: Am 20. Juni 1902 bestiegen um 10.15 Uhr die kaiserlichen Majestäten Wilhelm II. und Auguste Viktoria den Sonderzug, der sie samt Gefolge zum prächtig geschmückten Nordbanhhof brachte, wo sie nach Plan um 10.55 Uhr eintrafen.
Der Krefelder Schluff
Der Schluff ist einer der beliebtesten Attraktionen in Krefeld. Wenn der Schluff mit Dampf und Getöse am Nordbahnhof auf Gleis 1 einfährt, strahlen die Augen der Gäste. Einmal mit dem Schluff zu fahren, ist ein besonderes Vergnügen und ein Muss für jeden Niederrheiner.
Nach einer aufwendigen Restaurierung wurde der Nordbahnhof im April 1991 unter der Regie der Familie Furth wiedereröffnet – außen „Palazzo“, innen einem alten Personenwaggon nachempfunden. Die Wartehalle mit
seinen gusseisernen Säulen stand ehemals auf dem Kempener Bahnhof. Jeder ordentliche Bahnhof hat eine Gaststätte. Hier ist es umgekehrt: Hier hat eine ordentliche Gaststätte einen Bahnhof!
2001 kam der Lokschuppen dazu. Da, wo normalerweise an einem Bahnhof abends die Loks einfahren, wird hier in kleinem und großem Kreis gefeiert.
Die junge Generation der Familie Furth realisierte 2018 ein eigenes Vorhaben: Die Schlüffken Brauerei. Eine offene, moderne Hausbrauerei mit einem Sudhaus für Veranstaltungen zu besonderen Anlässen. Der Name „Schlüffken“ -eine Hommage an den Schluff